Den Anstoß für den Bau von Berufschulen gab – wie Rolf Armbruster in einer Anekdote erzählt – der „Weiße Vater“, Pater Benno Baumeister, bei einem Essen in Bujumbura, nachdem er zusammen mit dem französische Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees Chambéry, Alain Laury, die siebte von Albstadt und vom BMZ wesentlich finanzierte Grundschule für 600 Schüler in Bisoro eingeweiht hatte.
Bei der Begegnung gab dieser einen wesentlichen Anstoß, indem er sagte:“Herr Armbruster, jetzt müssen Sie darauf achten, dass Sie künftig keine arbeitslosen Alphabetisierten produzieren“. Diese Bemerkung war der Anlass über die Gründung einer Berufsschule nachzudenken. Es erwies sich sehr rasch, dass diese Aufgabe wesentlich umfangreicher war als die Gründung einer Grundschule.
Fragestellungen:
- In welchen Berufen sind in Burundi besonders Mitarbeiter gesucht?
Berater entschieden sich für Elektro- und Wasser/Abwassertechnik - Welche Unterrichtsräume sind notwendig für jeweils 30 Auszubildende, je zur Hälfte Jungens und Mädchen?
Da die Ausbildung in Burundi völlig verschult sein musste und keine duale Ausbildung möglich ist, wurde der Bau eines Theorie- und eines Werkstattgebäudes für beide
Fachrichtungen beschlossen.


3. Woher soll die Ausstattung kommen?
Alle Möbel aus Holz wie Schülertische, -stühle, Werkbänke und Regale sollen in Burundi beschafft werden.
Die gesamte technische Ausstattung und fachspezifische Materialien wurden aus Qualitätsgründen in Deutschland beschafft.
Berater sind die Berufsschulen in Balingen (THomas Friedrich) und Tübingen
(Horrer)
4. Sehr schwieriges Problem: Suche nach Ausbildern in Burundi
Anlocken von Fachkräften nach Bisoro durch Bau von 3 Gebäuden für Lehrerwohnungen
Mehrfache Fortbildung der Ausbilder durch Seminare , finanziert zur Hälfte von Albstadt und mehrfacher Einsatz von Seniorexperten aus Deutschland.
5. Der erste Jahrgang schloss 2016 mit einer Art Gesellenprüfung nach burundischen Lehrplan ab.


6. Da Bisoro eine 15-Hügel-Gemeinde ist, wird für die Wasser-Lehrlinge die Verwendung undden Einsatz von stromlos arbeitenden Widder-Pumpen gelehrt, womit Trinkwasser von den
Talquellen zu Wasserstellen auf den Hügeln gepumpt werden kann.
Gesamterfahrung: Die Auszubildenden sind ungemein lernwillig
Internat:
Da die Schulwege zumindest mehrere Kilometer betragen, (in 2 Einzelfällen bis zu 20 km), das Schulministerium auch begabten jungen Leuten aus anderen Provinzen eine Berufschance ermöglichen wollte, bot sich ein Internat zur Unterbringung der Auszubildenden an:
Ausstattung:
Zwei Schlafgebäude für je 30 Mädchen und Jungens mit jeweils 15 Zimmer, Dusch- und Toilettengebäude, dazu jeweils ein Zimmer für den Aufsichtsführenden
1 Speisesaal
1 Küche mit Vorratsraum
1 Seminargebäude für Arbeitsgruppen und Seminaren



Die Einweihung des Internats mit 60 Plätzen konnte im Sommer 2015 erfolgen