Schon am Jahresbeginn hatten wir beschlossen, mit Hilfe der Abteilung Engagement Global des BMZ die Grundschule Munanira zu erweitern.
Der Ist-Zustand ist eine Schule, die 4 Klassenstufen anbietet, wobei man wissen muss, dass die burundische Regierung 8 Stufen erwartet. Die 4 bestehenden Stufen werden in 4 Klassen mit je 90 – 100 Schüler unterrichtet. Grundsätzlich ist also eine Erhöhung von 4 auf 8 Stufen in mit je 2 Klassen erforderlich. Das Minimalprogramm der Erweiterung wäre also der Bau von mindestens 12 Klassenzimmern, lokale Schulverwaltung, Lehrerzimmer, Sanitäreinrichtungen und Lehrmittelzimmer.
Nachdem der burundische Präsident bei den Wahlen 2015 entgegen der Verfassung sein drittes Mandat durchsetzte, gab es bewaffneten und daher heftigen Widerstand der Opposition, der auch 2016 weiterhin anhielt. Eine Folge dieser innenpolitischen Entwicklung war, dass die Preise in Burundi vorher unvorstellbar angestiegen sind.
Hinzu kam, dass Engagement Global die Vergabepraxis von Subventionen völlig auf digital umstellte. Sie gelang aber fehlerfrei erst im Sommer als viele Haushaltsmittel zur Lösung von Flüchtlingsproblemen eingesetzt werden mussten, der diesbezügliche Titel im Oktober erschöpft war und daher viele Subventionsanträge von NGO`s wie auch der unsrige auf 2017 verschoben werden mussten. Aufgrund des Antragsstaus für Subventionen hat das BMZ den Maximalbetrag von Subventionen für NGO´s (Nichtregierungsorganisationen) von 500.000 € auf 100.000 € reduziert.
Wir mussten deshalb unser Investitionsprogramm auf drei Klassenzimmer und den Bau eines WC-Gebäudes mit 2 x 4 Zellen beschränken. Da die praktische Eigenleistungen der Burundis zwar vom BMZ erwünscht, aber nicht mehr in die Finanzierung aufgenommen werden dürfen, müssen 2017 der Partnerverein AACOBI und wir gemeinsam 35% des Investitionsbetrages im Verhältnis 2(Albstadt):3(AACOBI), hier ca. 54.000 €, übernehmen. Dies bedeutet grundsätzlich, dass sich Investitionen gegenüber früher ungemein verteuern. Wir sind jedoch der Meinung, dass wir die unter den politischen Wirren leidende Bevölkerung zwar nicht mehr im früheren Umfang unterstützen können, aber bei ihnen auf keinen Fall den Eindruck erwecken dürfen, dass wir sie wie die Regierung total im Stich lassen.
Wichtigstes Hilfsprojekt im vergangenen Jahr 2016 war die Beschaffung und der Transport von Sachspenden (siehe die folgende Tabelle)
Ausgabenbereich |
Erläuterungen |
Ausgaben |
Ausgaben für die Beschaffung und Transport von Sachspenden nach Burundi, (Versicherungswert: 43.500 €). |
Krankenhausbetten, Nachttische, Matratzen, orthopädische Hilfsmittel, Operationsinstrumente, Schulmöbel, Werkzeug, Messinstrumente für die Berufsschule, Gitarren, Nähmaschinen. Ausgaben für bezahlte Waren plus den Finanzierungsanteil des Freundeskreises an den Transportgebühren für den Versand aller Sachspenden nach Burundi |
7.781 € |
Einfuhrgebühren der Sachspenden in Burundi |
Standgebühren der Container beim Zoll und Versicherung |
3.774 € |
Bildung |
Ausgaben für Fortbildung der burundischen Lehrkräfte und der Auszubildenden zur Qualitätsverbesserung der Berufsschule: |
11.554 € |
Sonstige Ausgaben |
Reise- bzw. Versicherungskosten für Burundis |
422 € |
Sonstige Kleinausgaben und Auslagen für das Projekt Bisoro |
2.703 € |
|
Summe |
26.234 € |
Die innenpolitischen Schwierigkeiten in Burundi verhinderten auch, dass technisches, pädagogisches und medizinisches Personal zur Einweisung in die verschiedenen Bereiche unterstützend in dieses Land einreisen konnten.
Rolf Armbruster Klaus Ölkrug